Häusliche Gewalt kann sich auf verschiedene Weisen äussern. Immer aber hinterlässt die Gewalt Spuren. Diese können körperlicher, psychischer oder psychosomatischer Art sein.
Definition
Von häuslicher Gewalt sprechen wir, wenn Personen innerhalb einer aufgelösten oder bestehenden familiären, ehelichen oder eheähnlichen Beziehung Gewalt erfahren. Die Gewalt kann physischer, psychischer oder sexueller Art sein.
Formen der Gewalt
Psychische und verbale Gewalt ist für Aussenstehende oft nur schwer erkennbar. Sie zeigt sich z.B. durch folgende Verhaltensweisen:
- beschimpfen, erniedrigen, belästigen
- kontrollieren, isolieren, drohen
Körperliche Gewalt verletzt die Frau in ihrer körperlichen Integrität und hinterlässt oft sichtbare Spuren. Die körperliche Gewalt kann sich folgendermassen äussern:
- schlagen, würgen
- mit Gegenständen bewerfen, an den Haaren reissen
- Verbrennungen zufügen, mit Waffen bedrohen
Sexuelle Gewalt erzwingt mit Gewalt oder Drohungen eine sexuelle Beziehung. Dies können folgende Verhaltensweisen sein:
- Zwang zu sexuellen Handlungen
- Sexuelle Belästigung
- Vergewaltigung
Stalking erstreckt sich meist über einen längeren Zeitraum und kann sich auf folgende Weisen äussern:
- Belästigung per SMS, Mail, Telefon oder sonstige unerwünschte Kontakte
- Verfolgen, Auflauern am Arbeitsplatz oder vor der Wohnung
- Ausfragen von Nachbarn, Bekannten usw.
Auch die ökonomische Gewalt ist für Aussenstehende oftmals nicht erkennbar. Sie äussert sich durch untenstehende Verhaltensweisen:
- kein Haushalts- oder Taschengeld geben
- Arbeitsverbote oder Zwang zur Arbeit, Lohn wird weggenommen
Folgen der Gewalt
Häusliche Gewalt hinterlässt deutliche, unmittelbare körperliche, psychische und psychosomatische sowie soziale Spuren. Gewaltbetroffene Frauen leiden häufig unter körperlichen Folgen wie:
- Prellungen
- Brüche oder sonstige Verletzungen
Erlebte Gewalt hat Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen. Psychische oder psychosomatische Symptome der Gewalt sind beispielsweise:
- Schlafstörungen
- Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Angstgefühle, Panikattacken
- Depression
- Kopfschmerzen
- Essstörungen, kein Appetit
Zu den psychischen und physischen Auswirkungen kommen häufig auch soziale Probleme. Viele Betroffene schämen sich für die erlebte Gewalt und haben nicht den Mut über ihre Erfahrungen zu sprechen. Als Folge ziehen sie sich oftmals immer mehr von ihrem Umfeld zurück.